Wie wir morgen, spätestens übermorgen arbeiten
„Der Arbeitsplatz der Zukunft ist vernetzt, dezentral, mobil und salopp gesprochen im Hosensack oder der Handtasche der Mitarbeitenden.“ schreibt Max Fischer, im Artikel für das Online Magazin der Credit Suisse. Fax und Telex haben ausgedient, Smartphones dominieren. Und zwar nicht nur in Europa – in China zum Beispiel hat der m-Commerce den e-Commerce bereits überholt. Kurz, es wir Mobil eingekauft, mobil gearbeitet und kommuniziert sowieso.
Mehr Macht für Arbeitnehmer
Die Verfügbarkeit mobiler Geräte wird nach Ansicht des Experten Darren Crocker aus dem Personal- und dem IT-Bereich zum grossen Trumpf bei der Personalauswahl – die Machtverhältnisse verschieben sich hin zum Arbeitnehmer. Dieser wählt jene Firma aus, die es ihm erlaubt, sein Dell Powerbook oder seinen Mac Air zu benutzen. Und er möchte auch selber entscheiden, ob er heute lieber vom eigenen Garten oder vom Strand aus auf seinem iPad arbeitet. Der Arbeitnehmer von morgen ist überzeugt, dass er so besser und effizienter arbeitet, als von morgens um neun bis abends um fünf Uhr in einem bestimmten Büro an einem festgelegten Pult und mit einem Gerät, das er privat nie benutzen würde.
Arbeitsspezialisten sind überzeugt davon, dass künftig die Grenzen zwischen Büro und Zuhause fließend sein werden. Der Arbeitsplatz ist genau dort, wo man sich gerade aufhält. Möglich macht das die moderne Breitband-Technik: Noch vor zehn Jahren war es relativ kompliziert oder fast unmöglich, auf effiziente Art und Weise von einem anderen Ort aus zu arbeiten. Aber heute haben die meisten Menschen an ihrem Wohnort so gute Verbindungen wie im Büro. Kommt hinzu, dass technologisch ein iPad fast die gleichen Möglichkeiten bietet wie ein Laptop. Der sichere Zugang zu allen Back-End-Servern und Diensten ist via mobilen Geräten überall und jederzeit möglich. Nötig ist eine sinnvolle Plattformstrategie, die ein Zusammenspiel von einer Vielzahl von Geräten und Services zulässt.
Denn richtig genutzt und eingesetzt macht die mobile Technologie es den Menschen viel einfacher, sich auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Statt geplant und strukturiert läuft jedoch vieles ad hoc ab. Eigentlich so, wie es einige noch von früher her kennen, als man zusammen im gleichen Büro saß und schnell ein paar Schritte zum Kollegen hinüber lief, um spontan ein Anliegen zu besprechen. In den letzten 25 Jahren hat sich die Zusammenarbeit in Teams eher dahin entwickelt, dass man der ein paar Meter weit entfernt sitzenden Kollegin eine Mail schickt und ein halbes Dutzend Leute ins CC einkopiert. Oder via Chat-Programme wie Lync kurze Fragen diskutiert, während man zeitgleich in einer Besprechung sitzt. Kurz: Die neue Technologie lässt uns spontaner und freier arbeiten.
Es braucht Freiräume in denen die Mitarbeiter konzentriert an etwas arbeiten können und wo diese sind, spielt eigentlich keine Rolle. Ein Hilfsmittel um solche Freiräume zu schaffen kann auch der Einsatz von virtuellen Assistenten sein. Sie können Routinearbeiten, Research und vieles weiteres für Sie vorbereiten und so entlasten.
Es stellt sich die Frage: Wann werden wir so arbeiten? Fachleute gehen davon aus, dass es eher zu einer kontinuierlichen Entwicklung innerhalb der nächsten zehn Jahre und nicht zu einem kurzfristigen, abrupten Wechsel kommt. Immer mehr Firmen bieten beispielsweise heute schon die Möglichkeit von Home-Office-Arbeit an und sammeln so wertvolle Erfahrungen. Der Wunsch der Arbeitnehmer nach mehr Freiheit und Flexibilität wird den Druck auf Veränderung aufrecht erhalten. Aber das liegt auch im Interesse der Firmen: Weniger Büros, weniger Geschäftsautos, weniger Spesen und weniger Geräte senken die Kosten massiv.