Immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, Umgang mit dem Zeitmanagement
Egal, wie gut das Produkt ist, wie es wahrgenommen wird, entscheidet über Erfolg und Misserfolg.
50% der Startups versanden innert zwei Jahren nach ihrer Entstehung, dennoch orientieren wir uns lieber an den Erfolgsgeschichten. Wenn wir aber scheitern, ist die Erklärung schnell zur Hand: das falsche Produkt, zur falschen Zeit am falschen Ort. Ist diese Einstellung aber richtig?
Wurden nicht eher die falschen Schritte eingeleitet? Ist der Umgang mit dem Zeitmanagement richtig?
Wurden die kleinen Dinge, die auf den ersten Blick kaum mit dem Produkt zu tun haben, aber trotzdem essentiell sind, vernachlässigt?
Erfolg ist mehr als ein gutes Produkt
„Entrepreneurship hat mit Management zu tun“, sagte Eric Reis in seinem Buch „Lean Startup“. Es geht darum, dass Gründer mehr an ihrer Firma als in der Firma arbeiten sollten. Auch wenn die Idee für das Unternehmen von ihnen selbst stammt.
Das heißt konkret: Die Firma entwickeln und voranbringen und sich nicht nur im Labor, der Produktion oder in der Versandstraße zu verstecken. Um erfolgreich gründen zu können, ist mehr als ein gutes Produkt notwendig. Und auch ein noch so gutes Produkt vermarktet sich nicht von alleine.
Der Weg ist das Ziel
So bestätigt Peter Metzinger, Inhaber von business campaigning GmbH und Mentor diverser Startups, dass gerade für Jungunternehmen die Arbeit an der Brand Identity entscheidend ist, an der Frage, wie die Zielgruppen die Firma und deren einzelne Angebote wahrnehmen sollen. Dabei geht es um mehr als ein Logo. Es geht um Fragen der Existenzberechtigung, der Relevanz, der richtigen Unterscheidung von der Konkurrenz und um die Antwort für die Frage, warum letztendlich jemand das Angebot kaufen soll. Entscheiden dabei ist der Prozess der Reflexion und die Fokussierung auf den Kern des Unternehmens. Brand Identiy (im allgemeinen) und Corporate Identity (wenn es spezifisch um die Firma geht) münden in ein strategisch ausgearbeitetes Corporate Design und gibt inskünftig den Rahmen des Brandings vor, also der Massnahmen, die die Identität strategisch gezielt in den Köpfen, Herzen und Bäuchen der Zielgruppen verankern. Es verhindert so, dass sich ein Unternehmer verzettelt.
Brand Identity beinhaltet Richtlinien, an denen sich sowohl Unternehmer als auch Kunden orientieren können. So muss man die Firma und deren Angebot nicht ständig aufs Neue erklären. Jeder von uns kann sich vorstellen, wie ein Motorrad von Apple aussehen würde. Dies ist die Wirkung einer gut definierten Identität. Dank eines konsequenten Einsatz dieser Richtlinien sieht ein Businessplan, eine Präsentation, wie auch ein Pitch vor einem Investor gleich deutlich professioneller aus. Es sind diese kleinen Dinge, die oft unterschwellig den Ausschlag geben. Denn die Zahlen sind ja in der Regel positiv, sonst würde man dieses Business ja auch nicht mit aller Kraft aufbauen.
Aber sind Sie glaubwürdig? Wurden Sie richtig interpretiert? Dies ist keine exakte Wissenschaft. Hier kommt der Aspekt des Bauchgefühls ins Spiel und dies wird beeinflusst durch visuellen Stimulationen. Durch das Branding.
Unternehmer haben heute eine Vielzahl von Möglichkeiten zu einem Logo zu kommen.
Auf dem Portal fiverr für gerade einmal 5 US-Dollar oder via einer spezialisierten Agentur. Wer die Billigvariante wählt, muss sich dann aber auch nicht wunder, dass er billig rüberkommt. Erfolgreiche Firmen wählen den professionellen Weg und beauftragen ausgebildete Spezialisten mit der Entwicklung von Corporate und Brand Identity, sowie Corporate Design. Wichtig ist dabei, dass es beim Branding nicht nur um ein Logo geht. Viel mehr geht es darum, im Rahmen des Erstellprozesses den Kern des Unternehmens auszuarbeiten. Nehmen wir zum Beispiel ein Startup, dass sich auf den e-Commerce spezialisiert hat. Es verkauft Produkte im Abo, die als Luxusprodukte gelten und bisher nur von Spezialisten einzeln verkauft wurden. Beispielsweise Blumen, sie verschönern den Raum – aber überlebenswichtig sind sie nicht. Mit Blumen als Abonnement spricht man nur Leute an, die sich dies auch leisten können oder wollen.
Kunden aus dem gehobenen Preissektor verlangen auch bei einem frisch gegründeten Startup die Vermittlung des Gefühls von Luxus und höchsten Standards. Die Marke muss visuell einen Premiumauftritt hinlegen.
Ein Logo, Name oder Webauftritt der inkonsistent, verwirrend und somit unprofessionell wirkt, kann dem nicht gerecht werden. Der erste Kauf der Kunden scheitert an dieser Hemmschwelle und mit ihm scheitert das Unternehmen. Nur ausgebildete Spezialisten können nach arbeitsintensiver Beschäftigung mit der Firma ein Corporate design entwickeln, das diesen Ansprüchen gerecht wird. Solche Spezialisten lassen sich nicht an jeder Ecke finden, aber da das Internet keine Ecken kennt, hier sehr wohl. Entsprechend muss die Suche nach einem Freelancer ausgestaltet werden. Gesucht wird eine Branding-Experte und nicht nur ein Logo-Zeichner…
Die kleinen Dinge erledigen ist keine Frage des Umgang mit dem Zeitmanagement
Es ist nicht die Idee zum falschen Zeitpunkt. Es sind die kleinen Dinge, die vernachlässigt wurden. Diese vielen kleinen Dinge versperren nur zu schnell die Sicht auf das große Ganze.
Umso wichtiger ist es, frühzeitig die Weichen zustellen und Hilfe anzunehmen. Dies können je nach Fragestellung Berater vor Ort sein oder virtuelle Assistenten. Respektive Freelancer, welche in der Lage sind, die entsprechenden Lösungen für ein Problem zu erarbeiten.
Abgesehen vom Firmenauftritt mit dem Logo, müssen die Rechnungen versendet, Protokolle verfasst, Interviews transkribiert oder Präsentationen angepasst werden. Auch der Auftritt in den sozialen Medien will gepflegt und überwacht werden. Diese kleinen Dinge sind entscheiden über den Erfolg und Niederlage. Es empfiehlt sich daher, sich frühzeitig und konsequent Gedanken zu machen wie man zum Aufbau des Unternehmens am meisten beiträgt. Wie ist der Umgang mit dem Zeitmanagement persönlich zu gestalten. Auf welche eigene Stärken man sich fokussiert und wie man die Stärken anderer nutzen kann. So hat jüngst die deutsche Wirtschaftsvordenkerin Anja Förster am Swiss Export Tag in Ihrem Referat Udo Lindenberg zitiert „Die Tage sind immer gleich lang, aber unterschiedlich breit.“ Wie war. So gibt es kein Zeitmanagement, denn die Zeit und somit der Tag ist gleich lang. Die Frage ist, was machen wir draus und wie nutzen wir die Zeit in Ihrer Breite. Alles selber machen oder zusammen in einem breiteren Team?