1/4 der Mitarbeiter sind entmutigt!

1/4 der Mitarbeiter sind entmutigt!

Geld allein macht nicht glücklich? Was gibt es Schöneres als mit einem Oldtimer die Südküste Frankreichs entlang zu fahren und in den besten Hotels abzusteigen? Mit Geld kann man sich alles kaufen – außer Spaß am Arbeitsplatz.

Denn auch die teuersten Ferien gehen einmal vorbei und selbst wenn man das Glück hat Geld im Überfluss zu haben – ohne Arbeit gibt es keinen Nachschub.

Geld ist und bleibt natürlich die Hauptantriebsquelle für Arbeit. Das bestätigen die Studien jedes Jahr. Die „Global Workforce Study“ 2014 von Towers Watson ermöglicht einen interessanten Einblick in die Köpfe der Arbeitnehmer. Hierfür wurden 32.000 Arbeitende befragt und sowohl die Arbeitnehmer- als auch die Arbeitgeberseite beleuchtet.

Arbeitgeber melden zwar steigende Einstellungsraten, die Zufriedenheit der Arbeitnehmer steigt jedoch nicht mit mehr Beschäftigung. Ganz im Gegenteil: Motivierte Mitarbeiter sind in der Minderheit! Man stelle sich vor, man hat ein Team von 10 Mitarbeitern. Nur vier von ihnen werden morgen motiviert zur Arbeit erscheinen. Nur vier von ihnen zeigen vollen Einsatz, sind engagiert und bringen frischen Wind in die Büroräume. Der Rest des Teams schaut ständig auf die Uhr und fragt sich, wann endlich Feierabend ist. Will man mit so einem Team arbeiten? Laut Studie sieht so der Alltag in den meisten Unternehmen aus.

Über ein Viertel der Arbeitnehmer haben die Absicht in den nächsten zwei Jahren den Job zu wechseln. Das heißt viele Angestellte fühlen sich nicht mit dem Unternehmen verbunden und verfolgen keine internen, langfristigen Ziele des Unternehmens. Dem entsprechend kann man davon ausgehen, dass weder großer Teamgeist in den Abteilungen herrscht, noch übermäßige Motivation mehr zu erreichen. Das alamierenste Ergebnis der Studie ist die Anzahl der engagierten Mitarbeiter, diese liegt bei mageren 40%. Die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung verfolgt also keine Ambitionen im aktuellen Job. Gar ein Viertel ist geradezu entmutigt. Das bestätigt auch die Gallup-Studie von Anfang des Jahres. Die Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens unter 1300 Beschäftigten im deutschen Arbeitsmarkt ergab zwar insgesamt ein besseres Ergebnis als in den Jahren zuvor, die Zahlen sind aber immer noch mehr als ernüchternd. Demnach machen zwei Drittel nur Dienst nach Vorschrift, 17% haben sogar innerlich mit der Arbeit abgeschlossen und warten auf einen günstigen Zeitpunkt, um kündigen zu können.

Manager und Führungskräfte sollten diese Zahlen ernst nehmen. Es geht nämlich nicht nur um die gute Laune unter den Kollegen, sondern um Einbußen von mehr oder weniger als 100 Milliarden Euro, laut Einschätzung des Instituts. Ein Schaden in Milliardenhöhe allein durch demotivierte Mitarbeiter!

Diese Verluste haben nichts mit Wirtschaftsauf- oder -abschwung zu tun. Diese Verluste entstehen, weil die Führungspositionen es nicht geschafft haben das Potential ihrer Mitarbeiter zu entdecken und aufleben zu lassen.

Gerade einmal die Hälfte denkt, dass ihr Unternehmen ein gutes Einstellungsverfahren verfolgt und seine Manager gute Führungsqualitäten aufweisen. So stellt jeder Zweite die Personalpolitik der Firma in Frage. Vertrauen in die Kompetenz des Managements scheint bei den wenigsten zu bestehen.

Welche Möglichkeiten gibt es, um Mitarbeiter zu motivieren?

Interessanterweise ist es nicht die Gehaltserhöhung. Laut Gallup-Studie hat das Thema Geld bei der Zufriedenheit der Arbeitnehmer nur eine marginale Größe. Und zwar egal in welchem Gehaltslevel. Der Betrag auf dem Konto sagt nichts über das Engagement eines Mitarbeiters aus. Der Gehaltsscheck hat große Wirksamkeit, um Mitarbeiter zu gewinnen, aber eben nicht dauerhaft zu motivieren und ihre Arbeitskraft voll auszuschöpfen.

In den Studien wird deutlich, dass Motivation Chefsache ist. Obwohl man mittlerweile dutzende von verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten hat, rund um die Uhr erreichbar sein kann und in Sekundenschnelle Unmengen an Informationen teilen kann, schaffen es trotzdem viele nicht ihre Mitarbeiter zu „erreichen“. Das Thema Work-Life-Balance wird bei Mitarbeitern immer wichtiger. Statt mehr Gehalt wünschen sich die meisten mehr Lebensqualität. Und zwar während und nach der Arbeit. Die „Dienst nach Vorschrift-Arbeiter“ warten insgeheim auf neue Arbeitsstrukturen und Organisationsmodellen, um sich endlich einmal bei der Arbeit austoben zu können.

Vielleicht lohnt sich die genaue Analyse seines Teams. Welche Mitarbeiter sind unterbeschäftigt? Welche überlastet? Haben Teammitglieder die falschen Aufgaben oder brauchen sie flexiblere Arbeitszeiten?

Geld allein macht weder glücklich noch verhilft es zu mehr Engagement. Es kann nicht mit Gehaltsgrößen beziffert werden. Dynamische Arbeitsstrukturen und vertrauenswürdige Führung können ein Lächeln auf die Gesichter der Mitarbeiter zaubern. Geld baut keinen Arbeitsstress ab. Motivation schon. Sie ist wie die schönsten Dinge im Leben gratis.