Führungskompetenz spiegelt sich in dem Entscheid wieder, Bürde und Schlüsselkompetenz zugleich
Management macht in erster Linie das Entscheiden aus, aber das Entscheiden ist viel mehr als Management. Viele Führungskräfte verlieren diesen Gedanken aus dem Hinterkopf und tappen zusammen mit dem Unternehmen in eine selbstgefällige Falle. Entscheiden umfasst einen ganzen Prozess in dem Manager auf aufkommende Chancen und Gefahren aufgrund einer detaillierten Analyse reagieren müssen. Dabei heißt Management auch Ziele zu setzen und das Schiff in die richtigen Bahnen zu lenken und den Kurs zu halten.
Genau ins Schwarze- das „perfekte“ System bei der Entscheidungsfindung
Es ist also kein Wunder, dass Entscheiden eine Führungskompetenz ist. Entscheidungen müssen in dem Sinne in unterschiedlichen Situationen getroffen werden. Sie sind nicht nur Reaktionen auf ungünstige Geschehnisse. In den vorprogrammierten Entscheidungen ist der Manager automatisiert und kann diese aufgrund bereits vorbestimmter Regeln fast wie im Schlaf treffen. Eine solche Arbeitsweise ist natürlich effizient und wünschenswert, doch ist auf lange Sicht und ohne den Bedarf nach ständiger Optimierung, schädlich. Nach den Worten von Jürg Witmer, Präsident von Givaudan ist der Entscheid unendberhlich. „Manche Manager haben geschlafen. Gute Unternehmen lassen keine Staulagen entstehen. Sie passen sich an und behandeln dabei ihre Leute anständig.“
Die Führungskompetenz macht daher nicht nur die Entscheidungsfindung, sondern auch die Erfassung des Problems, aus. Das Bedürfnis zu erkennen, ist der erste Schritt, weiter muss man das Problem eingrenzen und sich nach seiner Lösungsfindung ausrichten. Das bedeutet zum einen Alternativen aufzulisten und zu entwickeln, falls diese nicht vorhanden sind, und zum Anderen, sich der Konsequenzen bewusst zu werden, welche die Entscheidung mit sich bringt. Eine schwerwiegende Entscheidung wird meistens einen rechtlichen, ethischen, wirtschaftlichen oder praktischen Einfluss auf das Unternehmen oder das Team ausüben. Sie muss mit den Kapazitäten des Unternehmens und den gegeben Rahmenbedingungen als auch der Geschäftsethik und natürlich einem Mehrwert für das Unternehmen, vereinbar sein. Um all diese Aspekte abzudecken, muss der Manager ein guter Schütze sein und seine Kompetenzen so entwickeln, dass er routiniert immer wieder ins Schwarze trifft. Das hört sich zwar schwer an, doch ist möglich und falls nicht, dann lässt es sich korrigieren. Die Korrektur wird zwar eine weitere Entscheidung abverlangen, aber mit einer „Decidophobie“ kommt man sowieso nicht weit. Sich zu entscheiden, keine Entscheidungen zu treffen ist ebenfalls eine Form der Entscheidung, die dem Unternehmen und der Person auf Kurz oder Lang irreparablen Schaden zuführen würde.
Konflikt als Resultat und Chance des Entscheidungsprozesses
Unternehmen und Organisationsgruppen sind in erster Linie komplexe Gemeinschaften mit unterschiedlichen Charakteren, Haltungen und Zielen.Wenn diese am gleichen Projekt arbeiten, dann besteht immer die Möglichkeit des Unverständnisses oder sogar des offenen Konflikts. Solche Konflikte nehmen einen direkten Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der Organisation aber auch auf den Manager selbst. Besonders wenn dieser erst an seinen Anfängen steht. Die Konflikte sind aber nicht immer negativ, sie können sehr viele positive Effekte erzielen und das zu erkennen macht die Führungskompetenz aus. Konflikte mit positivem Einfluss beziehungsweise konstruktive Konflikte sind im Vorteil bei der Erfüllung der Organisationsziele, sodass man sie auch so aufgreifen sollte. Im Gegensatz zu ihnen stehen Konflikte mit negativen Effekten, welche sich destruktiv auf die Zielverwirklichung auswirken. Aufgrund dessen kann man aber schließen, dass eine Organisation ohne Konflikte selbstzufrieden und träge erscheint. Konflikte muss man als Manager bekräftigen, denn nur diese führen zu einer dynamischen und damit auch effizienteren Arbeitsumgebung.
Doch wieso erscheint eine solche Arbeitsweise schwer?
Die häufigste und natürlichste Reaktion auf einen Konflikt ist es, diesen auszuweichen. Die verfeindeten Seiten ziehen sich vom Schlachtfeld zurück, wobei die Quelle des Problems weiter bestehen bleibt. Verdrängung ist eine gefährlichere Form der destruktiven Haltung und tritt aufs Feld, wenn der Rückzug nicht möglich ist. Dies ist eine vorübergehende Lösung, welche das Problem nur unter den Teppich kehrt und es dort weiterwachsen lässt.
Was hat dies mit virtuellen Arbeitskräften zutun?
Egal ob der Kollege ein Büro weiter sitzt oder nicht, egal ob die Arbeitskollegen in der selben Zeitzone arbeiten. Der Auftraggeber muss die Führungskompetenz aufbringen. Er muss authentisch, offen und ehrlich sein Team führen egal wie gross dies ist. Was wir in grossen Unternehmen oder an Vorgesetzten of kritisieren, müssen wir im kleinen auch leben.
Was aber sicher ist, es ist noch kein guter Manager so einfach vom Himmel gefallen, sodass man immer wieder Verständnis für Fehler, Experimente und für das Zögern aufbringen muss. Auf der anderen Seite darf man auch mal einen Fehler eingestehen. Führungskompetenz macht vor allem das Entscheiden aus. Konstruktive Konflikte sollten auf jeden Fall bekräftigt werden, denn nur so ist Optimierung und effizientes Arbeiten möglich. Mut haben und Entscheidungen fällen.