Firmen die nicht mit der Zeit gehen, gehen mit der Zeit. Es lohnt sich, sich fit zu halten.

Firmen die nicht mit der Zeit gehen, gehen mit der Zeit. Es lohnt sich, sich fit zu halten.

Die Geschichte ist voller Berufe, die in ihrer Zeit unerlässlich erschienen und irgendwann einfach verschwunden sind. Rohrpostbeamte, Lithographen, Telegraphierer – sie alle sind irgendwann einfach ausgestorben. Das ist der Lauf der Zeit und auch in Zukunft werden manche Berufe überflüssig sein. Durch die Weiterentwicklung der Technologie sind viele Hilfsarbeiten weggefallen. Der Beruf meines Vaters, der des Lithographen galt als hochwertige Facharbeit, der auch künstlerisches Geschick erforderte. Trotzdem war seine Kunst irgendwann nicht mehr wirtschaftlich. Entsprechend hat sich mein Vater verändert und eine Kette von Papeterien aufgebaut – bis auch dieser Zweig mehr durch den Verkauf von Plüschtieren lebte und heute ebenfalls ausstirbt. Auch heute gibt es viele Berufe mit hoher Ausbildungsqualität, die trotzdem zu den Verlierern der Zukunft gehören können. Akademiker, Facharbeiter und Manager – sie alle können zu den Verlierern gehören, wenn sie die Industrie 4.0 und den Einstieg in neue Arbeitsformen verschlafen. Arbeit im Wandel der Zeit.

Lernende, sich selbst regulierende Technik lässt so manchen Intelligenzbolzen in der Arbeit überflüssig werden.

Dem Verbraucher fallen diese schnellen Entwicklungen in der Industrie kaum auf.

Das Siemens-Werk in Amberg verfügt bereits über vernetzte Maschinen, die intelligent 75 Prozent der Werkanlage selbständig kontrollieren. In der Logistikbranche müssen bereits heute keine Mitarbeiter mit einem Scanner herumlaufen und Barcodes suchen. All das machen bereits Sensoren auf dem Gelände. Der riesige Frachthof von NYK Logistics ist so zu bereits 90 Prozent digitalisiert und menschliche Handgriffe sind überflüssig.

Dampfmaschine und Elektrizität, Fließband und Computer haben in den letzten 200 Jahren unsere Welt und unsere Arbeitsformen auf den Kopf gestellt. Eine weitere Revolution bahnt sich an wen die Arbeit im Wandel ist. Die digitale Welt wird in Zukunft entscheiden, wer Erfolg hat und wer seinen Job verliert, respektive wer sich verändern sollte. Je früher man sich darauf einstellt, desto besser.

Arbeiten auf Zuruf – das Arbeitsmodell mit Zukunft

In einem Bericht der Wirtschaftswoche im Januar 2015 wird von einem gläsernen Arbeiter gesprochen, dessen Bewegungen durch die Vernetzung mit intelligenten Computern aufgezeichnet werden kann. Planungssoftware bestimmt kurzfristig, wer länger arbeiten muss oder Schichtdienst hat. In den USA gibt es bereits Software für Fastfood-Ketten, die Dienstpläne nach Wetter und kurzfristigen Ereignissen erstellt. Das Fraunhofer Institut testet in seinem Projekt „KapaflexCy“ wie Mitarbeiter ihre Dienstpläne kurzfristig via Smartphone selbst organisieren und je nach Situation umplanen. Viele Ideen werden bereits umgesetzt, andere befinden sich in der Entwicklung. Den Mitarbeiter stellt das vor neue Herausforderungen in seiner eigenen Lebensorganisation. Unternehmen müssen aufpassen, dass sie durch die unstrukturierte Datenflut ihrer Maschinen und Sensoren nicht untergehen, aber auch das sollen bald intelligente Softwaresysteme übernehmen. Die Gewinner dieses Systems werden diejenigen sein, die immer wieder Neues lernen wollen und sich auf viele Möglichkeiten einstellen. Die Zeit des einmal für’s Leben lernen ist vorbei, Lernen wenn wissen gebraucht ist, ist die Zukunft. Daher boomen zur Zeit Plattformen wie Udemy oder Diplomero.com wo übrigens auch mein Online Kurs „Effizienter Arbeiten“ zu finden ist. Die Geschäftsidee des zuletzt viel diskutierten Unternehmen Uber, das Taxiservice auf Zuruf bietet, wird sich auch auf Berufe übertragen, die bisher als sicher galten. Denkarbeiter, Büroangestellte, mittlere Manager, diese klassischen Angestellten bilden mittlerweile einen digitalen Markt.

Virtuelle Assistenten ersetzen ganze Büroabteilungen, auf Zuruf, wann man es braucht, wie man es braucht. Plattformen wie odesk.com seit 5. Mai 2015: upwork.com oder Elance bietet virtuellen Denkarbeiter die Präsentation für jedes Unternehmen, das sie gerade gebrauchen kann. Klassische Bürojobs werden laut Benedikt Frey und Michael Osborne von der Universität Oxford auf der Abschussliste stehen. In einer Studie untersuchten sie die Aussichten für 700 Berufe. Besonders Logistik-, Produktions- und Bürojobs werden demnach verschwinden oder umgewandelt werden. Die Büroaufgaben werden dann wohl kaum noch von Festangestellten erledigt werden müssen. Controller werden durch intelligente Systeme ersetzt, kreative Arbeiten an virtuelle Assistenten outgesourct. Bis sich die Arbeitswelt so weit wandelt, dauert es durchaus noch eine Generation. Doch manches ist schon längst in die Tat umgesetzt worden. Unternehmen, die früher umschalten, werden auch früher von ihrer Reaktion auf Innovationen profitieren.

Laut einem Experten vom Fraunhofer Institut in der Wirtschaftswoche sind die Aufgaben von morgen koordinieren, steuern, entscheiden und beraten. Alles Aufgaben für Denkarbeiter. Diese müssen aber bereit sein immer wieder neue Innovationen zu adaptieren und nie aufhören zu lernen. Arbeit im Wandel – wer sich nicht mitwandelt bleibt auf der Strecke.